Weiß, rot oder lieber doch Rosé?
Presst man weiße Trauben wie z.B. die des Rieslings, so erhält man einen weißen Wein.
Presst man die roten Trauben einer Rebsorte wie z.B. dem Spätburgunder, so erhält man... ganz genau, roséfarbenen Wein.
Doch wie wird ein Rotwein hergestellt? Das Geheimnis liegt in der Schale. Die roten Farbpigmente sitzen in der Beerenhaut. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, um diesen Farbstoff zu lösen. Erstens, die sogenannte Maischeerhitzung. Bei diesem Verfahren werden die Trauben, nachdem sie von ihren Stielen (Rappen) gelöst wurden, kurzzeitig auf 67 bis 85°C erhitzt. Nach kurzer Zeit wird die Maische dann wieder abgekühlt, abgepresst und dann zu Wein vergoren. Die zweite Möglichkeit ist die Maischegärung. Auch in diesem Fall werden die Trauben von ihren Stielen gelöst (entrappt). Jedoch findet hier keine Erhitzung statt sondern die Trauben werden vergoren. Durch den sich bildenden Alkohol, der als Lösungsmittel fungiert, werden die Farbstoffe aus den Beerenhäuten herausgelöst und gehen in den Wein über. Ein anschließendes schonendes Abpressen trennt nun den Wein von den Kernen und Beerenhäuten.
Das Auge trinkt mit
Vor der Verkostung eines Weines sollte dieser unbedingt genauer betrachtet werden. Denn die Farbe eines Weines kann schon einiges verraten. Am besten hebt man das Glas vor eine Lichtquelle, so lassen sich Glanz und Klarheit am besten bestimmen.
Weißwein wird mit zunehmender Lagerdauer dunkler. Junge Weißweine zeigen sich zunächst eher hellgelb mit einer leichten grünen Färbung, den sogenannten Reflexionen. Ältere Weißweine haben hingegen eine goldgelbe Farbe.
Roséweine dunkeln ebenfalls mit zunehmendem Alter nach.
Bei Rotweinen kehrt sich die Farbentwicklung im Gegensatz zum Weißwein um. Je älter ein Rotwein ist, desto heller wird er. Während junge gehaltvolle Rotweine oft dunkelrot im Glas erscheinen zeigen sich leichte, junge Rotweine in einer kirschroten Farbe und altern in die rubinrote Farbe hinein.
Die Aromen
Insgesamt sind es rund 500 verschiedene Aromen, welche im Wein durch die Traube, die Gärung oder den Reifeprozess entstehen.
Primäraromen entstehen aus der Traube heraus. Besonders bei jungen Weinen können die fruchtigen oder blumigen Geruchskomponenten sehr einfach identifiziert werden. Natürlich variieren diese Aromen nach Rebsorte und Herkunft des Weines.
Die Sekundäraromen entstammen dem Gärprozess. Ihre Gerüche erinnern an Vanille, Holz oder Marmelade. In vielen Fällen verflüchtigen sie sich jedoch während der weiteren Reifung in der Flasche.
Am komplexesten sind die Tertiäraromen. Diese fallen dem "Leihen" am schwersten zu beschreiben. Durch verschiedene chemische Prozesse entstehen diese Aromen während der Lagerung.
Adstringenz
Als Adstringenz wird der bittere Geschmack bzw. das pelzige Mundgefühl bezeichnet, welches besonders bei Rotweinen auftritt. Die Ursache liegt an den im Wein enthaltenen Gerbstoffen.
Barrique-Fass
Während es in früheren Zeiten lediglich als Transportgefäß verwendet wurde, ist das Barrique-Fass heute ein wichtiger Bestandteil um Wein, oder auch Whiskey, geschmacklich zu beeinflussen. Die neuen Fässer werden von innen verkohlt, wodurch Weinen ein vanilliges, holziges Aroma verliehen werden kann.
Eiswein
Nein, es handelt sich hierbei nicht um gefrorenen Wein. Vielmehr geht es um gesunde Trauben, die am Rebstock hängen gelassen werden und im Winter gefrieren. Bei mindestens -7°C werden die Trauben nun geerntet (gelesen) und gekeltert.
Cuvée
Wer sich die Etikette von Weinflaschen schon genauer angesehen hat, der ist bestimmt schon über den Begriff Cuvée gestolpert. Bezeichnet wird mit diesem Begriff ein Wein der aus verschiedenen Rebsorten zusammengestellt ist. Es ist also eine Form des Weinausbaus die keinesfalls etwas mit Panschen oder Resteverwertung zutun hat. Aufgrund der Vielfalt der Rebsorten und deren Eigenschaften kann somit durch die Zusammenstellung das Beste verschiedener Rebsorten in einem Wein vereint werden.
Der hat Weinstein, muss der weg?
Nein... Weinstein kann sich am Boden der Flasche oder dem Korken bilden. Aber was genau ist diese körnige, sandige Substanz? Wichtig zu wissen ist, das Weinstein völlig harmlos ist. Es handelt sich hier weder um ein Merkmal für geringe Qualität noch um einen Fehler im Wein. Weinstein ist, kurz gesagt, der Ausfall der im Wein enthaltenen Säure. Das ist weder giftig noch beeinträchtigt es den Geschmack. Weinstein ist lediglich unangenehm bzw. unschön im Glas, weshalb sich das behutsame Einschenken ins Glas bzw. das Dekantieren empfiehlt.
Ich habe Wein gekauft, wie lagere ich ihn nun?
Lassen Sie mich zuerst erwähnen, dass die meisten Weinerzeuger darauf hinweisen, dass ihr Wein zum genießen und nicht zum langen Lagern erzeugt wird. Der größte Faktor, der hier den Einfluss nimmt, ist der Platz. Denn Wein sollte möglichst an einem geruchsarmen, erschütterungsfreien, ganzjährig gleich temperierten Ort lagern. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit bei ca. 65 bis 70% liegen, damit der Korken elastisch bleibt und nicht austrocknet. Nun, wer hat heute noch einen lehmigen Backsteinkeller? Die Wenigsten. Wer sich nun doch mit der langfristigen Lagerung hochwertiger Weine in größeren Mengen auseinandersetzen möchte, der sollte sich früher oder später Gedanken über einen Weintemperierschrank machen. Dieser schafft optimale Bedingungen, um einen Wein reifen zu lassen. Nachteile sind jedoch der relativ hohe Anschaffungspreis und die laufenden Betriebskosten.